Du kommst in deinem Ausbildungsbetrieb nicht zurecht? In manchen Fällen hilft nur ein Wechsel. Wir sagen dir, wie du in einem neuen Unternehmen gut durchstartest.
Welche Gründe gibt es, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln?
Manchmal geht es nicht anders. Dies sind mögliche Gründe, warum du darüber nachdenken könntest, das Unternehmen zu wechseln:
- Du ziehst in eine andere Stadt.
- Du wirst in deinem Unternehmen gemobbt.
- Du wirst nur unzureichend ausgebildet.
- Du musst immer Überstunden machen.
Bevor du das Unternehmen wechselst, solltest du versuchen, die Probleme anzusprechen. Wenn sich nichts ändert, kannst du darüber nachdenken, deine Ausbildung in einem anderen Unternehmen fortzuführen. In manchen Fällen musst du als Azubi sogar den Ausbildungsbetrieb wechseln - zum Beispiel, wenn dieser pleite ist und Insolvenz anmelden muss.
Wann kann ich den Ausbildungsbetrieb wechseln?
Wenn du noch in der Probezeit bist, kannst du deine Ausbildungsstelle kündigen und dich für eine neue Ausbildungsstelle bewerben. Freie Ausbildungsplätze findest du zum Beispiel in unserer Ausbildungsplatzbörse.
Nach der Probezeit kann eine Ausbildung nur dann fristlos gekündigt werden, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Gründe können Gewalt am Arbeitsplatz, Mobbing oder sexuelle Belästigung sein. Auch bei einer Pflichtverletzung des Betriebes kann fristlos gekündigt werden. Eine Pflichtverletzung kann zum Beispiel das Ausbleiben des Ausbildungsgehaltes sein.
Ansonsten gilt die allgemeine Kündigungsfrist von vier Wochen. Viele Unternehmen bieten ihren Auszubildenden einen Aufhebungsvertrag an, mit dem die Ausbildung vor Kündigungsfrist beendet werden kann. Das ist immer besser als eine Kündigung, da du die Ausbildung ohne Konsequenzen verlassen kannst. Damit dies umgesetzt werden kann, ist es aber wichtig, dass du ein Gespräch mit deinem Ausbildungsleiter oder Verantwortlichem im Betrieb suchst. Eine Kündigung muss immer schriftlich erfolgen. Du darfst deine Ausbildung immer vorzeitig beenden, diese Freiheit garantiert dir das Berufsbildungsgesetz (BBiG).
Wie finde ich ein neues Ausbildungsunternehmen?
Abgesehen von Stellenanzeigen im Internet oder in der Zeitung, kannst du dich bei deinen Mitschüler*innen in der Berufsschule umhören. Nutze deine Kontakte, denn vielleicht ist in ihrem Ausbildungsunternehmen ein Platz frei. Auch deine Lehrer*innen können dir mit Kontakten weiterhelfen.
Bei einem Vorstellungsgespräch solltest du immer darauf hinweisen, dass du schon viele Kenntnisse und Fähigkeiten aus deiner alten Ausbildung mitnimmst. Das ist ein großer Vorteil, da das neue Unternehmen nicht bei null beginnen muss!
Übrigens: Du solltest auf keinem Fall in einem Vorstellungsgespräch schlecht über deinen alten Betrieb reden. Das ist für die meisten Unternehmen ein No-Go und führt zum Bewerbungsaus.
Was sollte ich vor dem Beginn im neuen Unternehmen abklären?
Zum einen solltest du abklären, ob dir deine bisherige Ausbildungszeit angerechnet werden kann. In der Berufsschule solltest du abklären, ob dir deine bisherigen Noten erhalten bleiben. Letzteres ist vor allem wichtig, wenn du in eine neue Stadt ziehst und die Berufsschule wechseln musst.
Auch solltest du dich um ein Arbeitszeugnis kümmern. Damit bewirbst du dich auch für eine neue Ausbildungsstelle. Auch dein ausstehendes Gehalt und deinen Resturlaub solltest du nicht vergessen und dies im alten Betrieb ansprechen.
Wie läuft das, wenn ich eine ganz neue Ausbildung beginnen möchte?
Im Prinzip funktioniert der Wechsel wie vorher, nur wirst du bei einer ganz anderen Ausbildung wieder im ersten Lehrjahr einsteigen müssen. Das ist aber nicht schlimm, denn du kannst deinen Wissensvorsprung trotzdem nutzen und dich in der neuen Ausbildung erfahrener präsentieren.